Zu allererst die gute Nachricht:
Du kannst dich nicht falsch verhalten in diesem Prozess.
Hier könnte die Antwort eigentlich schon enden, aber natürlich gibts dazu noch so viel mehr zu sagen, also legen wir los. :-)
Wenn wir denken, dass wir uns falsch verhalten, haben wir im Kopf eine Vorstellung davon, was gutes und was schlechtes Verhalten eigentlich ist. Nun muss man aber wissen, dass in diesem Prozess eigentlich nichts wirklich 0815 ist, weswegen unser bisheriges Denken völlig auf den Kopf gestellt wird und wir Dinge, die wir bisher als normal, gut und gegeben ansahen, nun hinterfragen und sie teilweise sogar ganz neu denken müssen. Für uns bedeutet das, dass wir neue Erfahrungen machen, die sich dann, je nachdem was wir getan haben, gut oder schlecht anfühlen. Das sagt aber niemals etwas darüber aus, ob das, was wir getan haben, gut oder schlecht war. Das Gefühl, was wir fühlen, ist unser eigener Filter, den wir über diese Erfahrung legen. So ist deine Erfahrung nicht so wie meine Erfahrung, weil unser Filter völlig unterschiedlich ist.
Frage dich: Gab es bereits Situationen, in denen du rückblickend erkennen konntest, wofür deine Handlungen gut waren? Haben sie etwas in dir selbst angetriggert, was du dann heilen konntest? Hast du sie gemeistert, obwohl du dachtest, dass du das nicht schaffen kannst?
Lass dir Zeit, spüre dich hinein in diese Situationen. Ich bin mir sicher, dass dir welche einfallen werden. Nimm dir ein Blatt und einen Stift und notiere dir diese Situationen. Schreib dir auf, was du empfunden hast, wie du sie lösen konntest und was sie bewirkt haben. Wenn die nächste Phase des Zweifelns kommt, schnapp dir diesen Zettel und lies dir durch, was du aufgeschrieben hast. Und erinnere dich daran, dass du bereits schon einmal aus der Angst ins Vertrauen zurückgelangt bist!
Meistens verlieren wir das Vertrauen, weil wir selbst eine gewisse Vorstellung vom gesamten Ablauf des Prozesses haben. Wir haben Bücher gelesen, in denen uns die Lernthemen präsentiert wurden, wir haben gelesen, dass wenn wir nur hart genug an uns selbst arbeiten, unser Gegenüber kommen wird und wir gemeinsam in den Sonnenuntergang gehen. Dieses ganze Wissen ist einerseits sehr sehr tröstlich, denn es gibt uns einen Rahmen für unsere Entwicklung. Wir wissen, was mit uns geschieht und wir wissen auch, was wir tun können. ABER all das Wissen lässt uns auch vergessen, dass kein Prozess so ist wie der andere! Was für mich gut funktioniert, muss für dich nicht auch funktionieren.
Du darfst spüren, was gut für dich ist, denn das ist etwas, was wir durch diesen Prozess lernen dürfen – wieder auf uns zu hören, zu fühlen was richtig ist, unser Herz sprechen zu lassen und unseren Kopf dabei nicht zu vergessen. Schau nicht nach rechts und links, denn das kann trügerisch sein, besonders in Phasen, in denen du zweifelst. Du wirst dich fragen, warum andere schon weiter sind, wirst dich schlecht fühlen, alles infrage stellen und am Ende wird sich dieses negative Gefühl ausbreiten und du vergisst, was du bereits alles geschafft hast und siehst nur noch all die Dinge, die gerade nicht klappen. Lass nicht zu, dass Zweifel deine energetische Schwingung herunterdrücken, denn man sagt, dass man anzieht, was man selbst aussendet…
Im Laufe des Prozesses kommen immer wieder Phasen, in denen wir zweifeln, ob das alles überhaupt so richtig ist. Ob wir richtig sind, ob das alles Sinn macht. Und wir meinen, dass nun doch langsam mal etwas wirklich bedeutsames und großes geschehen müsste. Haben wir doch bei anderen gehört, dass er plötzlich seine Gefühle offenbaren konnte oder sich wieder angenähert hat. Und sofort springt unser Selbstzweifel auf und ruft: „Siehst du, du machst es alles falsch! Denn sonst wärst du auch schon soweit!“
Eines darf dir immer gewiss sein: Dieser Prozess ist (von wem auch immer) geleitet und beschützt. Natürlich kann es vorkommen, dass wir Umwege machen, dass wir Dinge tun, die wir hätten anders machen können, aber das ist es, was all unsere Erfahrung am Ende ausmacht. Das ist es, was unsere Reiseroute bestimmt und genau das ist es, was wir tun dürfen. Wir dürfen all diese Erfahrung machen. Und wenn all das beschützt ist, wie könnte es dann sein, dass wir Dinge so falsch machen, dass der Prozess scheitern könnte?? Dass sie uns nichts nützen? Es ist schlicht und einfach NICHT möglich.
Du darfst aufhören, dich zu hetzen und dir ein Zeitlimit zu setzen. Das Ziel des Prozesses ist nicht das Ankommen!! Das Ziel ist es, den Weg zu genießen und auf diesem Weg all das heilen zu können, was dich beschwert. Vertrau und lass deine Erwartungen los. Lass dich fallen in das große Ganze, was wir nicht sehen und begreifen können. Aber wir können es fühlen, tief in unserer Seele.
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